Durch Korsika verläuft der Weitwanderweg GR20. Der Beginn des Grande Randonnée liegt in Calenzana, im Nordwesten der Insel, und endet ca. 180 km und 16 Etappen später in Conca, dort wo wir unsere ersten Wochen verbracht haben.
Wir haben das Feld von hinten aufgemischt und sind einen Teil der letzten Etappe von Conca Richtung Refuge de Paliri gewandert. Im Wohngebiet Radicale startete für uns die Tour hinauf zum Bocca d’Usciolu. Der Gipfel wird von den Einheimischen „La Porte“ genannt, denn ein markanter Durchgang öffnet die Tür in die weite Bergwelt.
Ein wunderschöner Wanderpfad schlängelt sich durch das Hochgebirge mit großartigen Panoramen auf die umliegenden Gipfel. Kleine Quellen und Wasserfälle begegnen uns immer wieder und bieten die ein oder andere Abkühlung. Auch Eidechsen begleiten uns die meiste Zeit. Mal geht es auf schmalen Wegen am steilen Hang entlang, mal läuft man durch kleine Waldabschnitte, die Schatten spenden. Die erste Rast haben wir an einem Wasserfall gemacht, der in Badegumpen mündet, die zum Baden einladen. Zwei Jungs, die wohl den kompletten Kultweg laufen wollen, haben es uns vorgemacht.
Wir sind weiter bergauf marschiert und haben einen anderen Rückweg ins Cavu-Tal genommen, da wir ja wieder zu unserem Häuschen zurückmussten. Der Abstieg war ziemlich schmal und steil und auch nicht so ausgetreten. Das heißt, wir hofften einfach, dass es der richtige Pfad war, um wieder zurückzukommen. Wir haben es dann auch geschafft und sind an einem Wasserspeicher rausgekommen. Der restliche Rückweg war eine breite Piste hinauf, vorbei an wildlebenden Schweinen, denen wir schon mal begegnet sind. Damals sind sie uns ganz schön nah gekommen. Darum hatten Fritzi und ich dieses Mal ganz schön Respekt vor den kleinen und großen Allesfressern. Mit Stöcken ausgestattet, sind wir schnell an den Schweinen vorbei. Es folgte nur noch der Abstieg zurück nach Conca. Kaputt, aber happy sind wir ca. sechs Stunden nach dem Aufbruch am Morgen wieder angekommen.