Die Klippenstadt Bonifacio

Bonifacio, südlichste Stadt Frankreichs, und niemand weiß, wie lange es sie noch gibt. Denn während es über Venedig Berechnungen gibt, wann die Stadt überflutet sein wird, kann in Bonifacio niemand sagen, wie lange die ausgewaschenen Kalksteinfelsen die Gebäude noch tragen werden, denn diese wurden bis an die Abbruchkante der Kalkklippen gebaut. Also, auf nach Korsika, Richtung Bonifacio, denn der Hafen, die Haute Ville, die Küsten und Grotten sind auf jeden Fall eine Reise wert.

Wir haben unten am Hafen geparkt und sind die steilen Straßen und Treppen in die Haute Ville hochgelaufen. Je höher man kommt, desto atemberaubender wird der Ausblick auf das glasklare Wasser, das an den Felsen empor spritzt. Aber nicht nur die Aussicht ist sehenswert, sondern auch das Städtchen an sich. Viele kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster führen durch die Altstadt. Restaurants, Geschäfte, Bars gibt es genügend. Wir waren vormittags in der Klippenstadt unterwegs, Ende April ist hier noch nicht so viel los, einige Restaurants wachen erst aus dem Winterschlaf auf und bereiten sich auf die bevorstehende Saison vor. An jedem Ende der mittelalterlichen Gassen fängt man neue Blickwinkel ein, die neue Aussichten auf das Meer und die Felsen ermöglichen. Sogar Sardinien ist zu sehen. Die italienische Nachbarinsel ist nur 12 km entfernt. Mit der Fähre kann man in einer Stunde von Bonifacio nach Santa Teresa fahren.

Sehr eindrucksvoll ist die „Escalier du Roi d’Aragon“, eine Treppe mit 187 Stufen, die angeblich in nur einer Nacht in den Felsen geschlagen wurde. Sie führt zu einem kleinen Fußweg unter den Klippen. Gegen ein kleines Entgelt wird man mit Sicherheitshelm ausgestattet und kann sich dann auf den Weg machen.

Im Hafen kann man eine Bootstour buchen und die fantastischen Formen der Kalkfelsen vom Meer aus betrachten. Je nach Größe des Boots fahren diese sogar in die Grotten unterhalb der Stadt hinein. Als wir 2018 das erste Mal in Bonifacio waren, haben wir so eine Bootstour unternommen. Dieses Mal, mit Fritzi, nicht. Bestimmt hätte er es mit gemacht, aber wir sind uns gar nicht sicher, ob Hunde mit auf die Boote dürfen. Die Ticketverkäufer am Hafen haben uns jedenfalls nicht angesprochen und versucht uns für eine Tour zu überreden. Stattdessen haben wir uns die Segelboote, Katamarane und Schiffe vom Hafenbecken aus angeschaut.

Zur Mittagszeit wurde der Verkehr dann immer mehr, die Parkplätze rarer und die Restaurants voller. Wir haben den Nachmittag am Plage de Balistra verbracht, nach einer holprigen Anfahrt, wird man mit einem schönen, weißen, flachen Sandstrand belohnt. Fritzi und Mirko haben sich in den Wellen erfrischt, mir war es noch zu frisch.

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