Best of Skandinavien

Über neun Wochen haben wir in Skandinavien verbracht, eine ganz schön lange Zeit! Dennoch gibt es immer noch so viele Ecken, die wir nicht gesehen haben. Unsere Best-of-Erlebnisse möchten wir hier mit euch teilen und euch davon berichten wo wir überall waren.

Dänemark

Am 22. Juni haben wir abends die Fähre von Puttgarden auf Fehmarn nach Rodby in Dänemark genommen. Keine 15 Minuten vom Fähranleger entfernt, beim Lyttesholm Naturcenter, haben wir einen schönen Stellplatz in einer kleinen Wochenendhaus-Siedlung direkt am Strand gefunden. Dort sind wir zwei Nächte geblieben. Freitagnachmittag sind wir in Kopenhagen angekommen. Zu dritt ging es durch die Innenstadt, am Rundetarn vorbei, durch den Rosenborg-Schlossgarten, über den Amalienborg-Schlossplatz, an den Nyhavn und über die Hafenpromenade zurück. Das waren kurze, aber schöne zwei Tage in Dänemark. Über die Oresund-Brücke sind wir dann weiter nach Schweden.

Dünen in Dänemark

Schweden Teil 1

Am Mittsommer-Wochenende sind wir in Schweden angekommen. Eine gute Stunde von Malmö entfernt, haben wir am Klaverödsdammen unsere erste Nacht verbracht. Wir haben den Schweden Stefan mit Frau, Tochter, Hund und einem 130er Defender kennengelernt. Am nächsten Tag waren wir ein bisschen wandern, durch Wälder und Moorlandschaften. Allgemein war auf den Parkplätzen und an den Badeseen einiges los, sowohl Einheimische als auch Touristen genossen das gute Wetter im Süden Schwedens. Über Ljungby und Värnamo sind wir weiter nach Jönköping gefahren. Die Stadt liegt am zweitgrößten See Schwedens, dem Vättern. An einem schönen abgelegenen Stellplatz haben wir Anja und Mario mit Hündin Belle kennengelernt, ebenfalls mit Land Rover Defender! Die beiden sind geübte Skandinavien-Reisende, nach einem schönen Abend mit einigen Knots (kleine Mosquitos, die beißen) und vielen Reisetipps in der Tasche ging es für uns weiter nach Göteborg. Hier sind wir dieses Mal ohne Fritzi ein bisschen durch die Stadt und den Trädgardsföreningen-Park spaziert. In Schweden hatte Mirko seine ersten Angelerfolge, zwar waren die Fische unter Maß, aber immerhin hingen sie am Haken! Bei unserem ersten Schweden-Teil sind wir bis Malung gefahren, insgesamt zehn Nächte geblieben, bis wir dann nach Norwegen eingereist sind.

Norwegen

Am 04. Juli sind wir in Norwegen angekommen. Unsere erste Nacht haben wir auf dem kostenpflichtigen Panoramavegen verbracht. Wir sind durch Geiranger gefahren, haben die Fähre von Eidsdal nach Linge genommen und konnten bei Tafjord Schweinswale beobachten.

Es ging immer weiter in den Norden, wir haben mehrere hundert Kilometer täglich zurückgelegt. Wir brauchen immer eine Mischung aus Landschaften mit viel grün, Wasser und wenig Menschen und dann freuen wir uns auch mal wieder auf Städtetrips. Die müssen nicht mega lang sein, wir kaufen eigentlich auch nichts außer einem guten Kaffee und vielleicht ein paar Postkarten. Man schlendert durch die Straßen, schießt ein paar Fotos, beobachtet Menschen und dann geht’s wieder weiter – so zum Beispiel auch in Trondheim. Nach einem langen Fahrtag haben Mirko und Fritzi die Helgelandstrappa in Mosjoen erklommen. 3.000 Steinstufen, die von Sherpas aus Nepal gelegt wurden. Ich habe nach 300 aufgegeben!

Am 09. Juli haben wir den Polarkreis überquert.
In Mo i Rana haben wir ein paar sonnige Stunden verbracht, weiter ging es mit einer Wanderung zum Marmorslottet, das sind beeindruckende Steinformationen aus Marmor an einem Wasserfall.

Ein Gletscher durfte auch nicht fehlen. Am Holmvassdammen ist Mirko auf seine Kosten gekommen. Von der Staumauer aus konnte man der Gletscherzunge beachtlich nah kommen.

Bis Bodo haben wir die Kystriksveien genommen, die Küstenstraße verläuft direkt an der norwegischen Atlantikküste. Sie zählt zu einer der landschaftlich schönsten Fahrten der Welt.

Von Bodo ging es dann mit der Fähre auf die Lofoten.

Kleine Ortschaften haben sich in die schmale, bergige Landschaft integriert. Stockfisch so weit das Auge reicht. Für uns ging es weiter nach Senja, genauso schön wie die Lofoten, nur mit weniger Menschen! Wir haben schöne Ortschaften und Stellplätze entdeckt, Mirko war viel angeln, kleinere Wanderungen standen auf dem Plan und von Artijuli habe ich im letzten Beitrag schon berichtet. Nach einer Woche Senja haben wir die Fähre von Botnhamn nach Brensholmen genommen. In Tromso haben wir uns den botanischen Garten angeschaut. Und dann war es nicht mehr weit bis zum Nordkap.

Gegen Mittag sind wir am Parkplatz zum Knivskjelodden Trail angekommen. Gute acht Kilometer sind wir durch den Nebel gewandert, bis wir den (echten) nördlichsten Punkt Europas erreicht haben. Und als wir ankamen, riss der Himmel auf und die Sonne bescherte uns eine wunderbare Zeit auf der felsigen Landzunge. Kaputt, aber glücklich sind wir den Weg schließlich wieder zurückgewandert. Gegen 20 Uhr sind wir am Parkplatz angekommen, nach einer Stärkung und ein paar Stunden Schlaf haben wir uns dann um 3 Uhr morgens auf den Weg zum Nordkap gemacht. Es war ein unglaubliches Erlebnis, wir waren ganz allein bei Sonnenaufgangsstimmung. Auf dem Rückweg vom Nordkap sind wir noch weiter in den Nordosten Norwegens gefahren, karge Landschaften, steile Küsten, aber auch Sandstrände begleiteten uns auf dem Weg bis nach Grense Jakobselv, der östlichste Ort direkt an der russischen Grenze.

Finnland

In Finnland haben wir ein paar Tage in und um Inari verbracht. Mirko hat eine mehrstündige Paddeltour unternommen, ich bin mit Fritzi ans Ziel gefahren und haben ihn dort wieder eingesammelt. Der Inari Reindeer Farm haben wir ebenfalls einen Besuch abgestattet und einiges über die Tiere gelernt. Dann haben wir noch eine schöne Wanderung zur Wildnis-Kirche gemacht. Mitten im Nirgendwo steht eine wunderschöne Holzkirche, wo noch zwei Mal im Jahr ein Gottesdienst abgehalten wird. In Rovaniemi sind wir durch den botanischen Garten spaziert und dann haben wir uns noch in das Weihnachtsdorf verirrt. Das ist wirklich keinen Besuch wert, vor allem nicht im Sommer, wenn kein Schnee liegt. Da Finnland schnell eintönig wird, weil es Massen an Wäldern und Seen gibt, haben wir beschlossen nochmal nach Schweden zu fahren.

Schweden Teil 2

In Schweden haben wir uns das Dorf Malmberget angeschaut, das vom Erzabbau geprägt war. Es gilt als einsturzgefährdet, nach und nach werden die Gebäude abgetragen und die Einwohner umgesiedelt. Außerdem sind wir zum Flugzeugwrack „Easy Elsie“ gewandert. Der Trollforsen-Wasserfall war ein weiteres Ziel unserer Reise. In Arvidsjaur haben wir mal wieder ein bisschen Stadtluft geschnuppert. Mirko war beim Frisör, ich habe meine Jeans zum Schneider gebracht, bisschen einkaufen, bummeln und Land und Leute beobachten! Über die Vildmarsvägen ging es weiter in den Süden. Mirko hat nochmal die letzten Angelspots getestet, dabei hat er mehr Erfahrung statt Fische gesammelt… Einen Tag sind wir eine Etappe des Höga Küsten Wegs gelaufen, direkt am bottnischen Meerbusen entlang. Bis Kapellskär sind wir so nah wie möglich am Wasser gefahren, in Östergrund haben noch einen Stopp zum Wäsche waschen eingelegt und dann haben wir noch Anni in Norrtälje besucht, eine langjährige Freundin von mir. Sie lebt mit ihrem Freund und Hund außerhalb auf einem Reiterhof, dort hat sie sich selbstständig gemacht und gibt Reitunterricht und kümmert sich um Pferde. Abends ging es auf die Fähre und morgens sind wir in Estland aufgewacht!

Danke Skandinavien, für eine wunderbare und prägende Zeit. Wir haben mehr und mehr herausgefunden was wir wollen und auch was wir nicht wollen. Die unglaublichen Landschaften werden wir vermissen und die gelassene Lebensweise der Einheimischen möchten wir auf jeden Fall beibehalten.

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