Wir sind losgefahren! So richtig realisieren, was wir da gerade machen, können wir beide noch nicht. Aber unsere Liebsten haben uns schöne Abschiede bereitet und das Losfahren erleichtert, indem alle hinter uns stehen und uns ein gutes Gefühl geben, dass wir genau das Richtige tun!
Unser Hab und Gut haben wir entweder verkauft oder gut in Kisten verstaut und bei unseren Familien untergestellt.
Bei der Agentur für Arbeit haben wir uns arbeitslos gemeldet, damit wir einen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, wenn wir zurückkommen und noch nichts Neues in Aussicht haben.
Und unser Land Rover Defender „Kalo“ hat uns in den letzten Wochen auch noch ein paar Euros gekostet. 2005 gebaut und über 200.000 km auf dem Buckel – da waren noch ein paar Veränderungen notwendig: Getriebe überholen, neue Kupplung, neue Bremsen, Anpassungen am Fahrwerk. Aber ganz glücklich ist Mirko noch nicht, denn er fährt sich nicht so wie vor den Veränderungen. Aber was sollen wir machen? Wir können jetzt nicht von Werkstatt zu Werkstatt fahren und nach der Nadel im Heuhaufen suchen. Jetzt schauen wir einfach mal wie er sich bei den kommenden Kilometern verhält. Man muss auch dazu sagen, dass Mirko hier sehr perfektionistisch ist, was es nicht gerade leichter macht 😉
Am 07. April sind wir dann in Rastatt aufgebrochen, Haustüre zugezogen und los – bei genau 222.222 km auf dem Tacho! Das erste Ziel lautete Livorno in Italien, von dort ging die Fähre nach L’Île-Rousse auf Korsika. Die erste Nacht haben wir auf dem Stellplatz an der Reuss in der Nähe von Wassen (Schweiz) verbracht. Mit Regen eingeschlafen und aufgewacht, doch die Fahrt durch den Gotthard-Tunnel am nächsten Morgen sollte das schlechte Wetter vergessen lassen. Bis nach Livorno hat uns die Sonne begleitet, inklusive knalligem Sonnenuntergang. In Marina di Massa haben wir dann das erste Mal Sand unter den Füßen gespürt, Salzwasser auf den Lippen geschmeckt und auf das Meer hinaus geschaut.
Um 23 Uhr ging es dann auf die Fähre mit Fritzi im Schlepptau. Hier waren wir leider nicht so gut vorbereitet. Als wir 2020 eine Nachtfähre nach Norwegen gebucht hatten, durfte Fritzi im Auto bleiben und dort schlafen. Corsica Ferries erlaubt das jedoch nicht. Also ist er mit auf das Deck. Wir hatten keine Kabine gebucht, sondern so wie 80% der anderen Passagiere, es uns in den Gängen „gemütlich“ gemacht. Rückblickend war es echt anstrengend. Also Learning für die nächste Überfahrt: eine Tagesfähre buchen (kürzere Fahrtdauer) oder eine Kabine mitbuchen.

Kurz nach 5 Uhr sind wir in L’Île-Rousse angekommen. Auf Korsika haben wir uns in der Nähe von Porto-Vecchio in ein kleines Häuschen eingemietet, um ein bisschen runterzukommen und erstmal Urlaub von der Auszeit zu nehmen! Also mit den ersten Pains au chocolat im Gepäck nochmal 160 km zurückgelegt und hier sind wir nun. Wir erkunden die Gegend, lesen viel, kochen, saugen bei sonnigen 15 Grad die Sonnenstrahlen auf und planen die nächsten Steps.


Mega spannend…ICH WILL AUCH….habe totales Fernweh 😀…aber jetzt macht ihr mal, meine Zeit kommt noch, wenn die Kids aus dem Haus sind….
Da hast du vollkommen Recht. Es ist nie zu spät schöne Länder zu bereisen :-*
Hallo ihr drei,
schön zu lesen, dass es ihr hinaus in die Welt geschafft habt! Klasse… 222222 km als Start – wenn das mal kein schönes Zeichen ist. Evelyn und ich grüßen euch aus Spanien…. hinüber zu euch… GLG
Danke Günter! Habt eine schöne Zeit in Spanien. Dorthin werden wir es voraussichtlich im Spätjahr schaffen!
Ich sende liebe Grüße über das Mittelmeer, Nina